„Deutscher Meister ist das Größte“

Pascal Eisele vom SV Fahrenbach ist erst einmal am Ziel, hat aber auch noch einiges vor

2014 05 DM Pascal Empfang

Der für den ASV Mainz in der Bundesliga ringende Pascal Eisele vom SV Fahrenbach hat sich am Wochenende den DM-Titel bei den Klassikern geholt. Nun hat der Odenwälder noch ein Fernziel: Olympia.

Interview mit dem Starkenburg Echo

ECHO: Herr Eisele, wie geht es Ihnen denn so kurz nach ihrem Titelgewinn bei den deutschen Meisterschaften der Aktiven?

Pascal Eisele: Die Kämpfe stecken mir noch in den Knochen, denn es war schon ein Stück Arbeit. Die Klasse bis 80 Kilogramm war gut besetzt, und es war von vornherein nicht sicher, dass das alles so klappt. Aber ich bin jetzt natürlich stolz – ich wollte schließlich Deutscher Meister werden.

ECHO: Und wie haben Sie den entscheidenden Kampf dann erlebt?

Eisele: Mein Gegner im Finale, Konstantin Schneider aus St. Ingbert, ist in Deutschland unter den Ringern eine kleine Legende. Wir kennen uns gut aus dem Training, und so ging es im Finale viel über Verwarnungen und die Kondition. Am Ende wusste dann keiner so wirklich, was eigentlich los ist. Als ich dann gewonnen hatte, war das natürlich überragend.

ECHO: Sie haben auf nationaler Ebene jetzt alles erreicht. Wie ordnen sie den jüngsten Erfolg ein?

Eisele: Man muss Erfolge im Einzel von Erfolgen mit der Mannschaft unterscheiden – und im Einzel Deutscher Meister bei den Männern zu werden, ist das Größte, was es gibt. Darauf bin ich stolz. Aber im nächsten Jahr werden die Karten neu gemischt, dann wird es schwierig, den Titel zu verteidigen.

ECHO: Wie geht es jetzt sportlich für Sie weiter?

Eisele: Ich habe diese Woche noch frei, dann geht es mit der Deutschen Nationalmannschaft zu den Lehrgängen in zwei Wochen nach Stockholm. Dort treffen sich mehrere Nationalteams, darunter viele starke Skandinavier. Wir messen uns dann mit diversen Gegnern, denn im Ringen lebt man von guten Sparringspartnern.

ECHO: Und welche Wettkämpfe stehen dann an?

Eisele: In viereinhalb Wochen steht der Große Preis von Dortmund auf dem Programm, und der ist richtig stark besetzt. Da muss man mal abwarten, was geht. Ich will aber auf jeden Fall jeden Kampf gewinnen. Das Turnier ist wichtig für uns Ringer, denn man braucht immer mal wieder einen Leistungsnachweis für die Weltmeisterschaft im September.

ECHO: Wie war es denn am Sonntag, als sie nach Fahrenbach zurückkehrten?

Eisele: Das war riesig. Es war ja auch Skiklubfest, und der SV Fahrenbach hat das mit dem Empfang verbunden – das war einzigartig. Es hat alles gepasst: viele Leute, super Wetter. Der SV Fahrenbach ist wie eine große Familie. Mein Bruder Patrick leitet beim SVF das Schülertraining, ich habe leider keine Zeit. Mein einziger Bezug zum Verein ist, dass ich in den Einzelkämpfen für Fahrenbach starte.

ECHO: Hatten sie nach dem Titelgewinn denn Anfragen von anderen Vereinen?

Eisele: Ich habe für die Liga schon für Mainz unterschrieben, es gefällt mir auch gut dort.

ECHO: Ist denn Olympia noch ein Thema?

Eisele: Die Qualifikation dafür beginnt im nächsten Jahr, das wird eine harte Nuss. Denn jedes Land darf pro Gewichtsklasse nur einen Ringer schicken, somit kommt von jedem Land der Beste. Mein Fernziel ist Olympia und wir werden auch dafür aufgebaut, um dann in den Topform zu sein.