Für kleine Vereine wird es schwierig

Mit einem recht kleinen Kader gehen die Oberliga-Ringer des SV Fahrenbach in die neue Saison. Entsprechend peilen die Odenwälder einen Platz im hinteren Mittelfeld an.

„Wir haben eine gute Mannschaft, aber Lücken in der ein oder anderen Gewichtsklasse“, sagt Markus Schröder, Trainer des Ringer-Oberligisten SV Fahrenbach. „Das ist unser Handicap.“ Die Klasse wird in der nächsten Runde zudem deutlich stärker besetzt sein als im Vorjahr, vermutet der SVF-Coach. Entsprechend haben die Fahrenbacher ihre Ziele nach unten korrigiert. Ein Platz im hinteren Mittelfeld der Tabelle wäre durchaus zufriedenstellend, erläutert Schröder. „Wir wollen möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen“, lautet die Vorgabe.

Mit jener Mannschaft, mit der Fahrenbach am 28. August (Freitag) in Schaafheim in die Saison startet, wäre vor drei Jahren noch die Meisterschaft in der Klasse zu holen gewesen, ist sich Schröder sicher. Doch für kleinere Vereine werde es immer schwieriger, mitzuhalten, gibt der Übungsleiter zu bedenken. Denn auch die Fahrenbacher hätten gerne noch den ein oder anderen Ringer geholt. „Aber Geld ist bei uns nicht zu verdienen“, betont Schröder.

Dennoch gehe der Verein mit einer guten Mannschaft in die Runde – darunter auch einige Asse wie Zugang Gheorghe Cojocari, der seine Ausbildung in einem Sportinternat in Rumänien genoss und im griechisch-römischen Stil in der Gewichtsklasse bis 75 Kilo oder höher auf die Matte geht. Den Kontakt zu Cojocari stellte SVF-Leistungsträger Petru Zaporojan her, der in der vergangenen Saison ohne Niederlage geblieben war.

Der 21 Jahre alte Rumäne Cojocari ist jedoch der einzige Zugang, den sich der SVF geleistet hat. Schröder setzt deshalb in erster Linie wieder auf den Teamgeist. Schließlich habe sich jeder Ringer im letzten Jahr gut eingebracht; auch in ungewohnten Gewichtsklassen. „Jeder hat mitgezogen“, freut sich Schröder und hofft, dass es nun ähnlich läuft.

Einige Lücken gilt es allerdings noch zu schließen, vor allem im Schwergewicht. Denn der Abgang von Ralf Schulz, der mit 40 Jahren seine Karriere beendete, wiegt schwer. „Mal sehen, wie wir das lösen können, das wird schwierig“, grübelt Schröder. Eine schwere Verletzung am Knie zwingt indes Simon Schröder, mit dem Ringen aufzuhören. „Das ist schade in so jungen Jahren, aber nachvollziehbar“, sagt Schröder. Für Simon Schröder könnte Cojocari bis 75 Kilo antreten. Doch die Verantwortlichen haben sich noch nicht endgültig festgelegt.

Karl-Heinz Schütz steht dem Trainer in Sachen Aufstellung künftig zur Seite. Der neue Mannschaftsführer folgt damit Harald Faust nach, der sein Amt nach zehn Jahren abgab.

Mit einem ebenfalls kleinen Kader geht die zweite Mannschaft in die Verbandsliga-Runde. „Mal schauen, was geht“, sagt Schröder, der als Trainer auch für die Reserve verantwortlich ist. Die Mannschaft sei gut besetzt, doch die Lücken bei der ersten Garnitur wirken sich auch auf die Reserve aus. Schröder: „Wir wollen aber eine ordentliche Runde ringen.“

Zugang: Gheorge Cojocori (Sportinternat Rumänien).

Abgänge: Benjamin Krämer (KSV Michelstadt), Ralf Schulz, Simon Schröder (beide Karriereende).

Gesamtkader: Viktor Axt, Dominik Bauer, Manuel Bauer, Pirmin Bauer, Maximilian Braun, Gheorghe Cojocari, Patrick Eisele, Noah Engelhart, Tino Gölz, Daniel Gramlich, Michael Haas, Sergej Posohov, Frank Roßner, Maximilian Roth, Felix Sattler, Tobias Schröder, Peter Schütz, Ronny Steingrüber, Yannik Stepp, Petru Zaporojan, Eike Jahn, Mike Kaiser.

Trainer: Markus Schröder (beide Teams/dritte Saison).

Ziel: hinterer Mittelfeldplatz (erste Mannschaft), vorderer Tabellenplatz (Reserve).

Favoriten: Klein-Ostheim, Niedernberg, Gailbach, Schaafheim (erste Mannschaft), keine Angaben (zweite Mannschaft).

Echo-online 11.08.15