Einsatz für eine zweite Delfintherapie

Benefiz – Hans Dörsam und Bernd Ginader engagieren sich für Julian Steigleder – Auftritt beim SV Fahrenbach

HannesundderLandrat EchoAm Freitag spielte das Comedy-Duo Hans Dörsam und Bernd Ginader das Stück „Hannes und der Odenwälder Landrat“ – die letzte Vorstellung ihres alten Programms für einen guten Zweck in der Fahrenbacher Sporthalle.

Der Erlös des Abends, etwa 1500 Euro, wird für eine erneute Delfintherapie für den fünf Jahre alten Julian Steigleder verwendet, der körperlich und geistig behindert ist.

„Hallo. Mein Name ist Julian Steigleder, ich bin fünf Jahre alt und wohne in Fürth.“ So stellt die Familie des kleinen Julian ihn auf seiner Spenden-Webseite vor. Denn Julian ist kein normaler Fünfjähriger, sondern seit seiner Kindheit körperlich und geistig behindert. Julian braucht rund um die Uhr Betreuung von seiner Mutter, Therapeuten und Pflegekräften.

Die Galerien auf seiner Spenden-Webseite verdeutlichen, dass Julian den Großteil seines Lebens in Krankenhäusern verbracht hat. Auch jetzt verbringt er wieder eine Weile mit seiner Mutter auf der Intensivstation der Kinderklinik in Heidelberg, wo ihm eine künstliche Blase eingesetzt wurde. Darum sind er und seine Mutter leider nicht vor Ort als Hannes und der Landrat für sie vor ausverkaufter Sporthalle in Fahrenbach ihre beiden selbst geschriebenen Sketche „Beim Dienstjubiläum“ und „uff em Wiesemarkt“ spielen. Das Publikum ist auf alle Fälle begeistert über die zahlreichen Kalauer und Anspielungen auf reale Personen aus Fürth und Umgebung. In den Sketchen des seit drei Jahren bestehenden Comedy-Duos geht es um die Eskapaden des unfehlbaren „Ourewäller Landrats“ Willes (gespielt von Bernd Ginader, nicht zu verwechseln mit dem realen Landrat Matthias Wilkes) und seinen schusseligen Amtsdiener Hannes (gespielt von Hans Dörsam). Die beiden geraten in zahlreiche Diskussionen, die alle so ausgehen, dass Hannes seinen Chef, der auch dem Schnaps nicht ganz abgeneigt ist, ganz schön dumm aus der Wäsche schauen lässt.

Für Julian spielten die beiden Darsteller jetzt schon zum zweiten Mal und freuen sich, ihm damit eine vielversprechende Therapie zu ermöglichen. So betont Hans Dörsam, dass er Julian kaum wiedererkannt hat, als er ihn im Dezember zum gemeinsamen Fotoshooting nach mehreren Monaten zum ersten Mal wiedersah. Die beiden Darsteller hatten ganz klar den Eindruck, dass die Delfintherapie etwas gebracht hat und Julian sich seitdem positiv entwickelt hat.

Klar ist: Keine Therapie wird Julians Krankheiten heilen können. Dennoch gibt es Möglichkeiten, Julians junges Leben zu verbessern. Und dass gerade die Chancen bei der Delfintherapie dafür gut stehen, wurde in den vergangenen Jahren mehrfach bestätigt. Auch in Julians Fall scheint eine Besserung eingetreten zu sein, die nicht nur Fremden auffällt.

Julian ist trotz seiner Krankheiten vor allem eines: Ein fröhliches Kind von fünf Jahren, das Bobbycar fährt, und mit anderen Kindern in den Kindergarten geht. Das Spielen fällt ihm schwerer als anderen Kindern seines Alters, die in ihrer Entwicklung weiter sind als er. Doch es ist wichtig, dass er Kontakt zu anderen Kindern hat. In seiner Kindergarten-Gruppe sind neben ihm noch vier andere Kinder mit Behinderung und zwölf gesunde Kinder, sodass beim Spielen jeder von jedem profitieren kann. Am Nachmittag geht es dann für Julian meist in Physio- und Ergotherapie. Manchmal kommt auch noch Logopädie dazu, denn ein großer Traum seiner Familie ist es, dass er eines Tages auch sprechen kann.

Seit der Delfintherapie hat sich vor allem sein Verständnis für das was in seiner Umwelt passiert verbessert, bestätigt auch seine Großmutter Martina Steigleder. So hört er vermehrt, wenn er gerufen wird, geht selbstbewusster ans Laufen und reagiert auf Reize. Außerdem wirkt er lebhafter und selbstständiger, was sowohl für die Therapeuten als auch für die Familie ein großer Schritt ist, der für eine zweite Delfintherapie spricht. Ein erster Schritt dahin wurde durch den Abend mit Hannes und dem Landrat sicherlich gemacht.

Mehr Infos zu Julian, seiner Krankheit und der Therapie gibt es auf www.hilfefürjulian.de.