Schröder hadert mit sich selbst

2014 11 15 Fulda Markus1Eine unerwartete Niederlage mussten die Oberliga-Ringer des SV Fahrenbach am Samstagabend in eigener Halle hinnehmen. Gegen den Tabellenletzten RSC Fulda unterlagen die Weschnitztaler mit 18:20 Punkten. Die Gäste hatten einige Ringer in ihren Reihen, die zum ersten Mal in dieser Saison aufgeboten wurden. Dagegen mussten die Fahrenbacher wieder einige Lücken füllen, sodass Trainer Markus Schröder selbst erstmals wieder nach vielen Jahren in der ersten Mannschaft ran musste. "Obwohl wir fünf Kämpfe gewonnen haben, hat es nicht gereicht", zeigte er sich nach dem Kampf vor allen von sich selbst enttäuscht. "Ich hätte nie auf Schulter verlieren dürfen", machte er sich selbst für die Niederlage mit verantwortlich.

Eine starke Leistung bot einmal mehr in der 53-kg-Klasse Peter Schütz. Gegen den körperlich stärkeren Mahdi Balkhi nutzte er seine technischen Vorteile konsequent. Nach einem Schulterschwung beförderte er seinen Gegner schon nach 38 Sekunden auf die Schultern. Mit einer Klasseleistung wartete Frank Roßner im Schwergewicht auf, in das er aufgerückt war. Gegen den 20 kg schwereren Serhan Karslioglu war er der Chef auf der Matte und kam über Freistilaktionen immer wieder zu Punkten. 9:2 hieß es am Ende für den Fahrenbacher. Eine super Leistung", lobte ihn sein Trainer.

Ohne Chance war dagegen Felix Sattler (57 kg) gegen Fabian Schmidt, der vor allem in der Bodenlage seine Wertungen holte und nach 1,49 Minuten als technisch überlegener Punktsieger feststand (0:16). Im Halbschwergewicht holte Petru Zaporojan den nächsten Fahrenbacher Sieg kampflos. "Fulda hatte zwar einen Ringer auf der Wiegeliste stehen, den sie sich aber nicht trauten, gegen Zaporojan auf die Matte gehen zu lassen", so Schröder.

In der 61-kg-Klasse traf Domink Bauer überraschend auf Yakub Balatov, der normalerweise im 66-kg-Limit antritt. Doch dieser taktisches Schachzug blieb letztlich wirkungslos, denn der Fahrenbacher hielt dem körperlich überlegenen Gegner sein ringerisches Können entgegen und schulterte ihn nach einem lange Zeit ausgeglichenen und mitreißenden Duell nach 4,08 Minuten nach einem sehenswerten Kopfzug.

So führten die Gastgeber mit 14:4 Punkten zur Pause, doch danach gewannen sie nur noch einen Kampf. In der 86-kg-Klasse boten die Gäste erstmals Abdurashid Ataev auf. Obwohl Patrick Eisele alles gab, musste er sich doch dem überlegenen Gegner beugen und verlor nach 3,38 Minuten technisch unterlegen (2:17). Eine Klasse für sich ist Giorgi Baliashvili in der 66-kg-Kategorie in der Oberliga. Dies stellte der Fahrenbacher auch gegen Belal Muradov unter Beweis, den er nach 30 Sekunden schulterte.

In den letzten Kämpfen gaben die Gastgeber den Sieg aber noch aus der Hand. In der 75-kg-Greco-Klasse ging Markus Schröder selbst auf die Matte. "Das war eigentlich nicht geplant, aber wir mussten die Ausfälle kompensieren", erklärte er dazu. Gegen Deniz Karslioglu geriet er zu Beginn in Rückstand. Kurz vor Ende der ersten Runde versuchte er einen Angriff, wurde aber abgefangen und konnte sich dann nicht mehr aus der gefährlichen Lage befreien. "Das hätte mir nicht passieren dürfen", haderte der Trainer mit sich selbst und machte seine Schulterniederlage für die Gesamtniederlage mit verantwortlich.

Denn in den beiden Schlusskämpfen war für die Gastgeber nichts mehr zu holen. Jeweils aus der zweiten Mannschaft aufgerückt waren die beiden jungen Benjamin Krämer (66 kg Greco) und Maximilian Braun (75 kg F), die gegen Seyed Sefawi und Khalid Alhadi chancenlos waren und jeweils die volle Punktzahl abgaben. So stand am Ende die 18:20-Niederlage zu Buche. "Wäre Fulda schon von Beginn an mit dieser Mannschaft angetreten, würden sie viel weiter vorne stehen", so Schröder.

Ergebnisse

SV Fahrenbach II - KSV Michelstadt 5:22: Das Maß der Dinge in der Verbandsliga ist der KSV Michelstadt. "Der KSV ist die Top-Mannschaft in der Klasse, das muss man neidlos anerkennen. Auch in Bestbesetzung hätte es nicht gereicht", sagte der Fahrenbacher Trainer. Den Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber setzte Noah Engelhart, der gegen den erfahrenen Philipp Berlieb eine bärenstarke Leistung zeigte und dank der letzten Wertung gewann. Den zweiten Sieg holte Philipp Holz im Halbschwergewicht. Ergebnisse: 57 kg GR: Felix Sattler 0:4 (AS), 61 kg F: Noah Engelhart 1:0 (9:9), 66 kg GR: Manuel Bauer 0:4 (TÜ/0:16), 75 kg F: Maximilian Roth Harder 0:4 (SS), 75 kg GR: Fabio Troisi 0:2 (0:3), 86 kg F: David Hopp 0:4 (.G.), 98 kg GR: Philipp Holz 4:0 (DQ/9:0), 130 kg F: Ralf Schulz (TÜ/0:16). jün

OZ-Artikel vom: 17.11.2014