Pascal Eisele scheitert bei der WM im Achtelfinale

20150907 WM PLE SS 2 KlSeine Mannschaftskameraden vom Fußball-A-Ligisten FC Fürth II hatten Pascal Eisele noch ein Foto mit einem Transparent „Hau sie weg! Wir glauben an Dich“ geschickt und die Ringer des SV Fahrenbach unterbrachen am Montagabend ihr Training und verfolgten gemeinsam im Internet die Kämpfe ihres Vereinsmitglieds bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas. Doch alles Daumendrücken hat nichts genutzt, denn Eisele schied nach zwei Kämpfen aus.

In der Klasse bis 75 kg griechisch-römisch mit 46 Teilnehmern landete der 22-Jährige in der ersten Runde nach 1:03 Minuten einen Schultersieg gegen den Palästinenser Rabie Khalil.

Eisele brachte seinen Gegner mit einem schönen Achselwurf in die gefährliche Lage, aus der er dann auch zum Schultersieg kam. „Das war natürlich ein Superauftakt und für WM-Verhältnisse fast schon ein Blitzsieg“, sagte Fahrenbachs Coach Markus Schröder, der Eisele vor seinem Wechsel zum KSV Schriesheim bereits selbst in der Oberliga trainierte.

Umsonst gehofft

Eine Stunde später, gegen 22 Uhr, waren die Fahrenbacher dann wieder vor dem Monitor. „Wir wussten, dass der Iraner ein anderes Kaliber ist“, sagte Schröder. Und in der Tat: Saeid Morad Abdvali stoppte nach 3:30 Minuten und mit 8:0 Punkten Eisele durch technische Überlegenheit. „Der Gegner war recht klein und kompakt und hat seine körperlichen Eigenschaften gut eingebracht. Er versuchte sich immer in der Vorwärtsbewegung reinzuhängen, damit kam Pascal nicht so zurecht. Dann hat er eine blöde Wertung abgegeben und es ist ganz schwer, auf diesem Niveau einen Kampf noch zu drehen“, sagte Schröder. Nach der Niederlage musste Eisele hoffen, dass sein Gegner ins Finale einzog. Doch der Iraner verlor im Halbfinale knapp gegen Mark Madsen (Dänemark) mit 2:2 nach Punkten, somit blieb Eisele der Einzug in die Hoffnungsrunde verwehrt. Für die vorzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im nächsten Jahr hätte Eisele einen Platz unter den ersten Fünf erreichen müssen. Jetzt muss er das Olympia-Ticket auf einem anderen internationalen Turnier lösen.

Mental sehr stark

„Pascal war sehr konzentriert und fokussiert“, meinte Schröder, der keine Bedenken hat, dass Eisele nach der verpassten Chance in ein Loch fallen könnte. „Er ist einer der wenigen deutschen Ringer, die es in die Weltspitze schafften und hat das bei den Europäischen Spielen in Baku und bei der EM auch schon bewiesen. Pascal ist mental so stark und wird versuchen, sich die Qualifikation woanders zu sichern“, sagte Schröder. Allerdings werde das auf den noch ausstehenden Turnieren nicht leichter werden, da nur die ersten Zwei oder Drei qualifiziert sind. „Bereits qualifizierte Nationen schicken mitunter ihre Besten, damit diese Wettkampfpraxis vor Olympia sammeln können. Es kann also vorkommen, dass die ersten Plätze schon belegt sind“, sagte Schröder.

Wer Eisele in der Region auf der Matte sehen will, kann dies beim Heimkampf des KSV Schriesheim am Samstag, 19. September, in der 1. Bundesliga tun. Zu Gast ist der TuS Adelhausen mit den früheren KSV-Athleten Stefan Kehrer und Pascal Eisele. beg

OZ 09.09.2015